Die Bilder Kurt Mühlenhaupts werden oft von erzählerischen Elementen geprägt. Standen Besucher vor ihm, hörte er auf zu malen und fing an zu fabulieren. Geschichten erzählen, Zeichnen, Musikmachen waren für ihn eins. Und so sind seine Bücher die logische Weiterführung seiner Malerei.
Wenn einer auf der Eisenbahnfahrt von Prag nach Berlin geboren wird, kann man davon ausgehen, dass er auch im weiteren Leben kein Stubenhocker wird. Es trieb Kurt Mühlenhaupt immer umher. Lange hielt er es nirgends aus, immer hatte er neue Pläne und Visionen.
Er kam aus kleinen Verhältnissen, der Krieg hat ihn arg gebeutelt. Die Teilung zwischen Ost und West trennte auch seine Familie und in der Wirtschaftswunderwelt der fünfziger und sechziger Jahre war wenig Platz für Künstler. Aber das focht ihn nicht an. Er hielt unbeirrt an seinen Zielen fest. Dabei half ihm, dass er nicht nur mit dem Talent zum malen gesegnet war, sondern auch mit dem Talent zum Glücklich sein. Und diese Gabe zum Glücklich sein und sein lebensfroher Humor machen seine Bücher so unverwechselbar.
In seiner elfbändigen Biographie erzählt er aus seinem schweren aber schönen Leben. Und da er immer mit Staunen und Neugier auf diese Welt blicket, hat er sich den Blick eines Kindes und dessen Unbefangenheit bewahrt. Und so werden seine Kinderbücher geliebt und von Großmutter zu Enkel weitergegeben.