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Wenn nicht’s läuft außer die Nase

Liebe Freundinnen und Gäste,

An manchen Tagen sollte man gar nicht erst aufstehen, da geht alles schief. Letzten Mittwoch war so ein Tag. Als erstes hatte ich einen Termin beim Zahnarzt. Ich habe einen Schneidezahn verloren. Mein Patenkind Gustaf (7 Jahre) meint zwar, der wächst wieder nach, aber ich hatte da so meine Zweifel. Also begab ich mich zu einem stadtbekannten Dentisten . Nachdem der Sadist mich ausreichend gequält hatte, präsentierte er die Rechnung. Für das Geld kaufen sich andere einen Porsche Cayenne!

Dann rief mich meine Mitarbeiterin Cristina Schulz an. Die Firma, die die Einladungskarten für die Saisoneröffnung druckt, hat zum fünften Mal Mist gebaut. Die Flyer sind immer noch nicht in Berlin. Na ja, so ist das mit den Internetfirmen, erst machen sie alle kleinen Druckereien kaputt und dann liefern sie nicht.

Verdrießlich fuhr ich zum Kurt Mühlenhaupt Museum in der Marheineke Markthalle, weit und breit kein Parkplatz! In meiner Verzweiflung stellte ich mich kurz ins Halteverbot, denn eigentlich wollte ich ja nur ganz schnell rein und wieder raus. Aber die Markthalle ist gefährlich, dort duftet es überall nach irgendwelchen Köstlichkeiten. Frustriert wie ich nun mal war, gönnte ich mir schnell eine leckere Knacker vom Biofleischer. Dummerweise haben freilaufende Schweine viel Speck und so landete ein großer Fettfleck auf meiner neuen Seidenbluse. Als ich dann aus der Markthalle kam, hatte ich einen Strafzettel an der Windschutzscheibe, 35 Euro!

Der nächste Termin fiel flach, weil ich auf der Stadtautobahn zwei Stunden im Stau stand.

Am Abend fuhr ich zur Geburtstagsparty meiner Freundin Liss Schmidt. Den Fleck verdeckte ich notdürftig mit einer Seidenblume. Dort traf ich Professor W., der mich seit langem verehrt. Er textete mich ohne Ende über sein neues Forschungsprojekt zu .- sozio-ökologische Krisendefinitionen in Zeiten abnehmender ökonomischer Leistungsfähigkeit ! Als er aufs Klo ging flüchtete ich. Auf dem Nachhauseweg hatte ich noch eine überraschende Begegnung mit einem Wildschwein.

Alles in Allem also ein wirklich gelungener Tag…

Am Freitag, den 2.Mai waren die Flyer immer noch nicht da. Auch für Montag sind sie noch nicht anvisiert. Also wird es nichts mehr, die Flyer mit der Post zu verschicken. Jetzt hoffen wir, dass trotzdem Besucher kommen.

Deshalb liebe Freunde meines Newsletters, bitte lasst mich nicht im Stich. Es wäre doch sehr frustrierend für die großartige Malerin Angela Zohlen, wenn sie ohne Publikum dastünde. Sie malt wunderbare Bilder über das Werden der Natur, sehr poetisch, manchmal meditativ, an japanische Stiche erinnernd und dann wieder überraschend kräftig und direkt.

Außerdem gibt es wirklich fetzige Musik mit der „Big Joe Stolle Bluesband”, die Jeanette an der Ostsee entdeckt hat. Und das Fleisch grillen unsere Männer von der Feuerwehr (alle sehr ansehnlich), während ihre Frauen den Kuchen backen.

Ihr Pechvogel Hannelore Mühlenhaupt

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